Schon als junge Erwachsene bauen wir stetig Muskelmasse ab. Die Muskelkraft selbst nimmt sogar um vier Prozent jährlich ab. Doch Bewegung, Ernährung, Hormone und Entzündungsvorgänge im Körper spielen eine wichtige Rolle dabei, wie schnell dieser Prozess fortschreitet. Wenn das altersgemäße Maß überschritten wird, stellt der Arzt die Diagnose Muskelschwund (Sarkopenie). Es gibt verschiedene Ursachen für die Muskelschwunderkrankung. Der altersbedingte Muskelverlust macht sich oft durch ein allgemeines Schwächegefühl, einen langsameren Gang, Probleme beim Greifen oder häufige Stürze bemerkbar.
HANDKRAFT UND AUFSTEHEN TESTEN
Der Arzt kann die Erkrankung durch einen Fragebogen und eine Bestimmung der Muskelmasse feststellen. Außerdem misst er die Handkraft und lässt den sogenannten Aufstehtest durchführen. Bleibt der Muskelschwund unbehandelt, kann er die Lebenserwartung ungünstig beeinflussen. Er erhöht außerdem das Risiko für Stürze und häufige Krankenhausaufenthalte, Herz-Kreislauferkrankungen und er begrenzt die Selbstständigkeit im Alter.
HORMONE SPIELEN EINE ROLLE
Zum Erhalt und Aufbau der Muskulatur benötigt der Körper Eiweiß. Je älter man wird, umso schlechter funktioniert die Umwandlung von Eiweiß in Muskelmasse. Senioren müssen daher mehr Eiweiß mit der Nahrung aufnehmen. Je mehr man sich bewegt, umso besser kann der Körper das Eiweiß in Muskelmasse umwandeln. Ist man einige Zeit bettlägerig, nimmt die Muskelmasse erheblich ab. Auch Hormone können im Alter die Muskelmasse negativ beeinflussen. Denn der Estrogenrückgang bei Frauen sowie der sinkende Testosteronspiegel bei Männern erschweren den Muskelaufbau.
KRAFT TRAINIEREN UND EIWEISSREICH ESSEN
Empfehlenswert ist die Kombination von Krafttraining und eiweißreicher Ernährung.
So kann man sogar in hohem Alter noch Muskelkraft aufbauen und Stürze vermeiden.
Gesunde Senioren sollten täglich 1,2g Eiweiß pro Kilo Körpergewicht zuführen. Dies entspricht beispielsweise 250 g Hähnchenbrust. Auch Fisch, Hülsenfrüchte, Nüsse, Eier und Milchprodukte sind gute Proteinlieferanten. Zur Behandlung der Sarkopenie sind keine speziellen Medikamente zugelassen. Der Arzt kann Testosteron verordnen, wenn ein Mangel nachgewiesen wird. In bestimmten Fällen kann es ratsam sein, Zusatznahrung beispielsweise als Trinknahrung zu sich zu nehmen.
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