Vor dem nächsten Urlaub Zeckenrisiko prüfen – FSME-Impfung ist als Schnellschutz möglich

Der nächste schöne Wanderurlaub in Deutschland naht, doch haben Sie schon an Ihre FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)-Impfung gedacht? FSME wird durch ein Virus übertragen, das Zecken in sich tragen können. Bei einem Zeckenbiss besteht das Risiko, sich damit zu infizieren. Das Virus befindet sich im Speichel der Zecke. Als Risikogebiet gelten vor allem der Süden Deutschlands, einzelne Gebiete in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Saarland, aber auch einige europäische Länder sind betroffen.

FSME-INFEKTION LÄUFT IN ZWEI PHASEN AB

Eine FSME-Infektion äußert sich in der Regel in zwei Phasen. Die erste Phase gleicht einer Sommergrippe mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Dann kann es nach einer Woche Pause zu einer Hirnhautentzündung oder sogar Gehirn- oder Rückenmark-Entzündung kommen. Die Meningitis ist mit hohem Fieber, Kopfschmerzen, steifem Nacken und manchmal auch Lähmungserscheinungen verbunden. Bewusstseinsstörungen, Schluck- und Sprachbeschwerden sind möglich. In seltenen Fällen kann die Erkrankung tödlich sein.

FSME-IMPFSCHUTZ KANN MEHRERE JAHRE ANHALTEN

Eine FSME-Impfung mit einem Totimpfstoff bietet Schutz gegen diese Symptome. Die ersten beiden Impfungen erfolgen im Abstand von ein bis drei Monaten. Zwei Wochen nach der zweiten Impfung ist bereits ein Schutz für 90 Prozent der Geimpften für die laufende Saison gegeben. Möchte man mehrere Jahre geschützt sein, erfolgt nach fünf oder gegebenenfalls neun bis zwölf Monaten eine dritte Impfung. Ein Schnellschutz kann sogar durch zwei Injektionen im Abstand von zwei Wochen aufgebaut werden. Der Impfschutz sollte, je nach Lebensalter, alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden. Man kann sich jederzeit impfen lassen. Empfohlen wird im Regelfall das Frühjahr.

WANDERRÖTE WEIST AUF LYME-BORRELIOSE HIN

Eine weitere durch Zecken übertragbare Krankheit ist die Lyme-Borreliose. Hierfür gibt es keine Impfung. Die Erreger kommen in Zecken in ganz Deutschland vor. Bei Infizierten tritt innerhalb von einigen Tagen bis vier Wochen die sogenannte Wanderröte auf, eine ringförmige Hautrötung. Bemerkt man dieses Symptom, sollte man gleich den Arzt aufsuchen, denn Nervenschädigungen, Gelenkentzündungen oder Gesichtslähmungen können durch diesen Erreger verursacht werden. Die Behandlung erfolgt mit Doxycyclin oder Amoxicillin (10 bis 30 Tage).

ZECKE VORSICHTIG ENTFERNEN

Nach dem Aufenthalt im Grünen sollte man den ganzen Körper nach Zecken absuchen. Kniekehlen, Achseln, Leis- te, Genitalbereich und Haaransatz, Nacken und hinter der Ohrmuschel sind beliebte Zeckenaufenthaltsorte. Bemerkt man eine Zecke, sollte man sie sofort entfernen. Hierzu benutzt man am besten eine spitze Pinzette, Zeckenkarte oder sogenanntes Zeckenlasso aus der Apotheke: Zecke vorsichtig gleichmäßig herausziehen (nicht drehen, kein Öl verwenden). Danach Einstichstelle desinfizieren.

ZECKENABWEHRSPRAY INS REISEGEPÄCK STECKEN

Zum Abhalten von Zecken bedeckt man im Freien am besten den ganzen Körper mit enganliegender, langer Kleidung. Zusätzlich ist Zeckenabwehrspray (z. B. ätherische Öle) aus der Apotheke empfehlenswert. Es bietet Schutz für mehrere Stunden. Ihre Apotheke berät sie gerne!

ZECKENRISIKOGEBIETE IN DEUTSCHLAND LAUT ROBERT-KOCH-INSTITUT (RKI):

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/F/FSME/Karte_Tab.html

HÄUFIGE FRAGEN ZU ZECKEN UND ANTWORTEN DES RKI:

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/FSME/Zecken/Zecken.html