Riechstörungen bei Long Covid behandeln

Viele Patienten klagen nach einer Corona-Infektion über Riechstörungen (sog. Anosmie, Geruchsverlust). Allerdings kann diese auch nach anderen viralen Infektionen auftreten. Bei vielen Patienten bessern sich die Symptome nach ein bis zwei Monaten, bei manchen halten sie jedoch länger an. Eine Möglichkeit zur Therapie ist gemäß der "S1-Leitlinie Post-/Long-Covid" ein Riechtraining, das die Duftrezeptoren auf den Rezeptorneuronen, d. h. Nervenzellen, anregen soll.

ANGRIFF AUF DEN RIECHKOLBEN

Die Ursache für eine Riechstörung sind entzündliche Prozesse während der Corona-Infektion. Es wird vermutet, dass die Coronaviren die sogenannten Stützzellen des Riechkolbens angreifen. Diese haben Helferfunktion für die Riechsinneszellen. Die Stützzellen können sich allerdings nach gewisser Zeit wieder neu bilden, so dass das Riechvermögen zurückkehrt. Generell gilt, dass der Geruchssinn sich bei den meisten Corona-Patienten nach einiger Zeit wieder erholt. In der Regel können neunzig Prozent der Betroffenen nach circa drei Monaten wieder riechen.

ARZT FÜHRT RIECHTEST DURCH

Der Arzt kann eine Riechstörung anhand eines Riechtestes, z. B. durch mit Duftstoffen gefüllte Riechstifte, diagnostizieren. Alternative Tests, z. B. mit Elektroden an den Riechschleimhäuten, sind möglich, um die Riechhirnströme zu messen. Zur Therapie entzündlicher Prozesse kann Cortisol zum Einsatz kommen.

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Bei einem Riechtraining sind Rose, Zitrone, Eukalyptus und Gewürznelke die Düfte der Wahl. Morgens und abends sollte man jeweils circa 30 Sekunden an jedem Duft riechen, über ein bis zwei Monate hinweg - beispielsweise auf einem Wattestäbchen. Studien ergaben, dass das Riechtraining jedoch nicht immer die gewünschte Wirkung zeigt.