Die seltene Viruserkrankung Affenpocken ist seit 2022 auf dem Vormarsch. Sie hat ihren Ursprung in Afrika. Das Affenpocken- virus, Orthopoxvirus simiae (sowie die Viren Variolavirus und Orthopoxvirus bovis), sucht sich als Wirte Nagetiere. Durch den Kontakt mit deren Bissen, Sekreten oder Exkrementen kann sich der Mensch anstecken. Auch der Verzehr von nicht genug erhitztem Fleisch oder kontaminierter Kleidung kann zur Infektion führen. Körperkontakt von Tier zum Menschen sowie von Mensch zu Mensch überträgt das Virus ebenfalls.
MÄNNER MIT SEXUELLEN KONTAKTEN ZU MÄNNERN ERKRANKEN HÄUFIG
Theoretisch kann sich jeder anstecken, doch besonders Männer, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern haben, sind betroffen. Die Übertragung erfolgt hier während des Geschlechtsverkehrs. Auch Personen mit Immunschwäche stecken sich leichter an. Die Inkubationszeit beträgt fünf bis zwölf Tage.
FIEBER UND HAUTVERÄNDERUNGEN SIND TYPISCH
Symptome wie Fieber-, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten sind typisch. Auffällig sind die einige Tage später auftretenden schmerzhaften Hautveränderungen an Gesicht, Handflächen und Fußsohlen in der Größe von Flecken oder Pusteln. Innerhalb von vier Wochen heilt die Erkrankung von selbst aus. Während dieser Zeit sind die Erkrankten ansteckend und sollten engen oder sexuellen Kontakt mit anderen Menschen meiden.
BEHANDLUNG ERFOLGT MIT ANTIVIRALEM WIRKSTOFF
Die Behandlung erfolgt mit dem antiviralen Wirkstoff Tecovirimat in Hartkapselform (zugelassen auch für Kinder ab 13kg). Er sollte bevorzugt Patienten mit dem Risiko eines schweren Verlaufs gegeben werden. Ansonsten erfolgt die Therapie symptomatisch und hat das Verhindern einer bakteriellen Superinfektion zum Ziel.
ZWEIMALIGE IMPFUNG KANN VORBEUGEN
Mit dem Impfstoff Imvanex liegt auch eine Möglichkeit zur Vorbeugung vor. Wer nicht gegen Pocken geimpft ist, erhält zwei Dosen à 0,5ml im Abstand von mindestens 28 Tagen. Geimpfte benötigen nur eine einmalige Dosis à 0,5ml. Auch nach dem Kontakt mit einem Erkrankten kann der Impfstoff prophylaktisch gegeben werden.