Mikronährstoffräuber April: Kaliummangel

Wir geben Ihnen in unserer Serie einen Überblick über die wichtigsten Arzneimittel, die die Mikronährstoffaufnahme beeinträchtigen können.

IM APRIL: KALIUMMANGEL

Kaliummangel im Blut kann Ursache oder Folge einer Erkrankung sein. Es können aber auch bestimmte Medikamente Kaliummangel verursachen. Von einem Kaliummangel spricht man bei einem Gehalt im Blut von unter 3,8 Millimol (mmol) pro Liter. Ein Überschuss liegt bei 5,2 mmol pro Liter vor. Starker Kaliummangel kann gefährlich sein und das Herz schwächen.

WIE ENTSTEHT KALIUMMANGEL?

Wenn die Nieren mehr Hormone Aldosteron oder Cortisol ausschütten, wird mehr Kalium über den Urin ausgeschieden. Entwässerungsmittel (Diuretika), Antibiotika und Glukokortikoide können im Körper eine vergleichbare Wirkung zeigen. Auch bei einer Nierenschwäche kann es zu Kaliummangel kommen. Abführmittel oder häufiges Erbrechen und Durchfall können einen Kaliummangel auslösen, da hier Mineralstoffe ausgeschwemmt werden. Ein anderes Risiko birgt eine Insulintherapie: Hier kann der pH-Wert des Körpers stark ansteigen und sich Kalium vermehrt in den Zellen einlagern. Im Blutserum befindet sich dann weniger Kalium und es kommt zu Kaliummangel. Achtung beim Verzehr größerer Mengen von Lakritz: Hier kann der darin enthaltene Wirkstoff Glycyrrhizin den Hormonhaushalt durcheinanderbringen und so den Kaliumwert negativ beeinflussen.

SYMPTOME VON KALIUMMANGEL

Typische Symptome von Kaliummangel sind Herzrhythmusstörungen, Muskelschwäche und verminderte Reflexe. Außerdem kann es zu Müdigkeit, Verstopfung und höherer Urinausscheidung kommen. Der Arzt kann Kaliummangel auch am EKG erkennen.

BEHANDLUNG VON KALIUMMANGEL

Die Behandlung erfolgt in akuten Fällen durch die intravenöse Gabe von Kaliumchlorid. Falls Medikamente den Kaliummangel ausgelöst haben, müssen diese sofort abgesetzt werden. Bei chronischem Kaliummangel kann man außer der Einnahme von Kaliumpräparaten auch über die Ernährung für eine gute Kaliumaufnahme sorgen: Gemüse, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Obstsäfte und Nüsse sind kaliumreich.

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