Verstopfung bei Kindern behandeln – Geduld ist gefragt

Bauchschmerzen, Schmerzen beim großen Geschäft, entzündete Risse am After?­ Manche Kinder werden immer wieder von einer Verstopfung geplagt und haben di­rekt Angst vor dem schmerzhaften Toilet­tengang. Doch dies muss nicht sein. Eltern benötigen etwas Geduld, denn langfristig lässt sich das Problem in den Griff bekom­men. Wenn eine Verstopfung öfter auftritt, sollten Eltern mit dem Kind den Arzt aufsu­chen, um eine Chronifizierung der Verstop­fung zu vermeiden und Erkrankungen aus­zuschließen. In manchen Fällen liegt eine angeborene Kuheiweißallergie vor, die die Verstopfung verursachen kann.

MEHRMALS PRO TAG STUHLGANG IST NORMAL

Der Stuhlgang gilt als normal, wenn ein Kind ein- bis dreimal pro Tag / alle zwei Tage den Darm entleert. Bei gestillten Säuglingen kann es auch seltener - oder öfter (bis zu vier- oder fünfmal pro Tag) - vorkommen. Wenn Kinder an Verstopfung leiden, wird die Toilettensitzung zur Qual, denn oft kann der Darm nur noch un- ter großen Schmerzen entleert werden. Durch den Druck kommt es zu Einrissen am After, die ebenfalls schmerzhaft sind, weil sie sich entzünden. Bleiben harte Stuhlreste im Darm, kann sich das Kind nach dem Stuhlgang nicht entspannen. Es ist dann in seinem Alltag stark beeinträchtigt. Wird die Verstopfung chronisch, kann sich der Darm auf die Dauer weiten, und es können sich kleine Stuhlmengen öfter auch unbemerkt entleeren, was für die Betroffenen sehr belastend ist.

MEDIKAMENTE ZUR STUHLERWEICHUNG HELFEN

Der Arzt untersucht mögliche Ursachen einer (langfristigen) Verstopfung. Ist eine Erkrankung, Allergie oder Fehlbildung ausgeschlossen, wird in der Regel ein Medikament verschrieben, um den Stuhl weicher zu machen, z. B. Macrogol (ab dem Alter von sechs Monaten). Es ist als Pulver oder Konzentrat zum Trinken erhältlich. Es bindet Wasser im Darm, erweicht den Stuhl und vergrößert sein Volumen. In der Folge arbeitet der Darm mehr und kann den Stuhl leichter aus- scheiden. Dieses Mittel kommt bei akuter und auch chronischer Verstopfung zum Einsatz. Als Nebenwirkung können Blähungen und Durchfall auftreten. Bei längerer Einnahme von Macrogol sollte dies wegen der damit verbundenen Ausscheidung von Elektrolyten durch den Arzt kontrolliert werden.

ZEITDRUCK BEIM TOILETTENGANG VERMEIDEN

Bei sehr akuten Fällen von Verstopfung kann man bei Kindern auch Glyzerinzäpfchen anwenden. Zusätzlich erhalten Säuglinge und junge Kleinkinder eine Pflege, um entzündete Stellen an Po und After zu pflegen. Wichtig ist eine Ernährungsumstellung hin zu viel Obst, verdünnten Säften und Vollkornprodukten. Ein Glas Obstsaft vor dem Frühstück kann sehr hilfreich sein. Insgesamt sollte man für ausreichend Flüssigkeit sorgen. Eltern sollten Kinder nach jeder Hauptmahlzeit an den Toilettengang erinnern. Zeitdruck beim großen Geschäft sollte man ganz vermeiden. Da eine Verstopfung sich über Monate hinziehen kann, brauchen Eltern Geduld und Verständnis.

TIPPS BEI HÄUFIGER VERSTOPFUNG VON KINDERN:

Viel Obst, Säfte und Vollkornprodukte anbieten

Ausreichend trinken lassen

Kein Zeitdruck beim Toilettengang erzeugen

Kinder nach jeder Mahlzeit an Toilettengang erinnern

Po und After mit Pflegecreme behandeln

Arzt aufsuchen

Macrogol verschreiben lassen

In akuten Fällen: Glyzerinzäpfchen verabreichen