So beugen Sie Osteoporose vor

Im Bekanntenkreis älterer Menschen geht oft die Sorge um: Wer an Osteoporose, dem Abbau von Knochensubstanz, leidet, hat ein erhöhtes Risiko für Stürze und mögliche Komplikationen wie beispielsweise einen Oberschenkelhalsbruch. Fast die Hälfte al­ler Frauen ab 70 Jahren ist von Osteoporose betroffen. Schon bei kleinen Verletzungen kann es dann zu Knochenbrüchen kom­men. Wichtig zur Vorbeugung ist die Ver­sorgung mit ausreichend Kalzium über die Ernährung. Hierbei ist auch die Aufnahme von genug Vitamin D wichtig. Hinzukommen die Risikofaktoren Rauchen, Untergewicht (weniger Muskelmasse) sowie Bewegungs­mangel, die sich ungünstig auswirken. Auch die familiäre Veranlagung kann eine Rolle spielen.

FRAUEN SIND EHER GEFÄHRDET

Ab dem Alter von circa 30 Jahren baut der Körper Knochenmasse ab. Ist der Abbau höher als der normale Alterungsprozess, kann Osteoporose entstehen. Frauen haben ein erhöhtes Risiko, da bei ihnen ab den Wechseljahren das Hormon Östrogen abgebaut wird. Dies hat eine schützende Wirkung für die Knochen. Auch bestimmte Grunderkrankungen wie Schilddrüsenüberfunktion oder Diabetes Typ 1 können das Osteoporoserisiko erhöhen.

KLEINE WIRBELSÄULENBRÜCHE BLEIBEN UNBEMERKT

Es gibt keine eindeutigen Warnzeichen, die den Knochenschwund anzeigen. Manchmal klagen Patienten über Rückenschmerzen oder es bildet sich vermehrt ein Rundrücken. Die Wirbelsäule kann sich verkürzen oder nach vorne beugen. Kleine sogenannte „Sinterungsbrüche“ an den Wirbeln sind nur im MRT erkennbar. Auch der Becken-Rippen-Abstand ist oft verkürzt. Patienten sind weniger mobil. Gleichgewicht und Schutzreflexe funktionieren bei ihnen nicht mehr richtig.

KNOCHENBRUCHRISIKO MESSEN LASSEN

Der Arzt diagnostiziert Osteoporose nach dem individuellen Knochenbruchrisiko anhand verschiedener Kriterien. Hierzu gehören die Knochendichtemessung, Alter und Geschlecht. Bestimmte Medikamente wie (vor allem) Kortison, aber auch Antiepileptika, Aromatasehemmer, antihormonelle Therapie, Zytostatika oder Marcumar können das Osteoporoserisiko erhöhen. Zudem können Beruhigungsmittel, Neuroleptika, Schlafmittel aber auch Blutdrucksenker die Sturzgefahr erhöhen und damit zu Knochenbrüchen führen.

KNOCHENFREUNDLICH ERNÄHREN

Neben ausreichender Bewegung und Sport zum Aufbau von Muskelmasse sollte man auf eine knochenfreundliche Ernährung achten. Vitamin D fördert die Aufnahme von Kalzium über den Darm. Vitamin D kann nicht alleine über die Nahrung ausreichend aufgenommen werden. Hierzu muss der Körper Sonnenlicht ausgesetzt werden. Vor allem Babys, Kleinkinder und Senioren sind gefährdet.

AUF KALZIUM- UND VITAMIN-D-SPIEGEL ACHTEN

Eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D ist nach Absprache mit dem Arzt oftmals empfehlenswert. Kalzium sollte man nur dann als Präparat einnehmen, wenn die Versorgung über die Nahrung nicht ausreicht. Der Arzt kann hierzu beraten (vgl. Gegenanzeigen). Eine mediterrane Ernährung mit zusätzlichen fettarmen Milchprodukten ist sinnvoll. Wer Medikamente gegen Osteoporose erhält (Bisphosphonate und Denosumab), muss auf ausreichende Aufnahme von Vitamin D und Kalzium achten.

STURZFALLEN VERMEIDEN

Wichtig ist auch die Vermeidung von Sturzfallen im häuslichen Umfeld: Kabel, abstehende Teppiche, mangelnde Beleuchtung und rutschende Böden sollte man entfernen. Außerdem ist es sinnvoll, Geländer an der Wand von Toilette, Bad und Dusche anzubringen. Auch gezieltes Gleichgewichtstraining kann Osteoporose vorbeugen helfen.

DIES HILFT ZUR VORBEUGUNG VON OSTEOPOROSE:

- Muskeln stärken: Krafttraining, Ballspiele, aber auch Ausdauertraining (Wandern, Nordic Walking, Schwimmen etc.).

- Knochenfreundlich ernähren: Mediterrane Ernährung und fettarme Milchprodukte.

- Vitamin-D- und Kalzium-Spiegel beachten: Mit dem Arzt besprechen.

- Osteoporose-Medikamente: Achtung, diese können den Vitamin-D- und Kalzium-Status negativ beeinflussen.

- Untergewicht vermeiden (BMI 20-25 empfehlenswert): Das Risiko von Knochenbrüchen ist bei Untergewicht erhöht.

- Auf Rauchen und Alkohol verzichten

- Osteoporose-Check-Up beim Arzt machen.