Viele Menschen klagen über hartnäckiges Ohrenschmalz (Fachausdruck: Cerumen, griech. Wachssalbe), das die Ohren verstopft oder gar zu Hörproblemen führt. Die Menge an Ohrenschmalz ist individuell unterschiedlich. Auch Hörgeräteträger sind oft betroffen. Bei manchen Personen funktioniert auch der Selbstreinigungsprozess nicht gut oder sie haben besonders enge Gehörgänge. Dies kann zu einer Verstopfung oder einem Pfropf im Ohr führen. Ein typischer Fehler ist, dass zur Reinigung der Ohren oft Wattestäbchen benutzt werden.
OHRENSCHMALZ SOLL FREMDSTOFFE ABTRANSPORTIEREN
Ohrenschmalz ist eine gelblich-fettige, bittere Absonderung der Ohrenschmalzdrüsen. Es wird im äußeren Gehörgang gebildet und dient der Entfernung von Fremdpartikeln im Ohr und der Abwehr von Bakterien. Zusammen mit Schmutzpartikeln und Hautschuppen wird dieses Sekret nach außen abtransportiert - auch mit Hilfe der Kaubewegungen des Unterkiefers.
OHREN MIT WASSER REINIGEN
Zur Reinigung der Ohren reicht es, sie beim Duschen oder Waschen kurz mit Wasser zu spülen. Danach kann man das feuchte Sekret mit einem Kosmetiktuch entfernen. Auch ein mit Babyöl getränkter Wattebausch kann zur Reinigung verwendet werden. Wattestäbchen hingegen können das Schmalz noch tiefer in den Gehörgang drücken. So kann sich hier ein Ohrenschmalzpfropf bilden, der auf das Trommelfell drückt oder sogar zu Schwerhörigkeit führt. Auch Schwindel, Schmerzen, Juckreiz und Ohrgeräusche sind möglich.
OHRENSPRAYS AUS DER APOTHEKE KÖNNEN PFROPF LÖSEN
Ist man öfter von einer Verstopfung im Ohr betroffen, kann eine Überproduktion von Ohrenschmalz vorliegen, oder man neigt aus anderen Gründen dazu. Ist es schon zu einem Pfropf gekommen, kann man zunächst versuchen, ihn mittels Ohrensprays oder Ohrentropfen aus der Apotheke aufzuweichen und zu lösen. Diese dienen auch der Pflege der Ohrenhaut. Bei einem Loch im Trommelfell oder entzündetem Gehörgang darf man sie nicht anwenden. Vorbeugende Präparate können helfen, die Pfropfbildung zu vermeiden. Diese sollten auch Hörgeräteträger anwenden.
KEINE SPITZEN GEGENSTÄNDE VERWENDEN
Keinesfalls sollte man unsachgemäße Reinigungsversuche mit Zahnstochern und anderen spitzen Gegenständen durchführen, da die Verletzungsgefahr zu groß ist. Auch sogenannte Ohrenkerzen sollen nicht angewendet werden. Ihre Wirkung ist nicht nachgewiesen und die Verletzungs- und Verbrennungsgefahr groß. Lässt sich der Ohrenpfropf nicht selbst lösen, sollte man den Hals- Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen. Dieser kann den Pfropf mit einer professionellen Ohrenspülung oder speziellen Saugern entfernen.
BEI BABYS FEUCHTE TÜCHER ZUM REINIGEN NEHMEN
Bei Babys und Kindern erfolgt die Reinigung der Ohren mit einem feuchten Tuch innen und außen – auch hinter den Ohren. Im Fall einer Überproduktion sollte man den HNO-Arzt aufsuchen. Das gleiche gilt, wenn wässriges, schleimiges oder blutiges Sekret aus dem Ohr läuft. Tipp für den Schwimmbadbesuch: Nach dem Schwimmen Ohrensprays, Ohrentropfen oder Ohrenstöpsel anwenden, die das Ohr trocknen und pflegen. Alternativ kann man auch während des Badens spezielle Ohrstöpsel verwenden.