Männer und Gesundheit gehören zusammen – Auch den Körper zum TÜV bringen

Erinnern Sie sich an das Lied von Herbert Grönemeyer "Wann ist ein Mann ein Mann? ... Außen hart und innen ganz weich?" Dies trifft es auch in punkto Gesundheit, denn: Immer noch ist die Lebenserwartung von Männern um einige Jahre geringer als die von Frauen. Und dies, obwohl sie bei gleichen Lebensbedingungen – eine Studie in einem Kloster untersuchte dies – nahezu gleich hoch ist. Grund dafür ist die unterschiedliche Lebensweise von Männern und Frauen. Männer kümmern sich im Alltag weniger um ihre Gesundheit, nehmen Risikofaktoren wie Alkohol und Drogen eher in Kauf und vermeiden Vorsorgeuntersuchungen. Dazu kommt, dass gesundheitliche Themen bei Männern im Freundeskreis tabu sind.

GESUNDHEITSPROBLEM NR. 1 SIND HERZ-KREISLAUFERKRANKUNGEN

Typische Gesundheitsprobleme von Männern sind Herz-Kreislauferkrankungen, Prostatakrebs und andere Krebserkrankungen sowie Lungenerkrankungen. Sie erkranken häufiger an Diabetes und Bluthochdruck, haben häufiger einen Herzinfarkt und sie sterben im Durchschnitt fünf Jahre eher als Frauen. Männer tendieren dazu, ihre eigenen körperlichen und psychischen Bedürfnisse nicht wahrzunehmen. Vor allem Depressionen bleiben häufig unerkannt.

GESUNDER LEBENSSTIL WIRD VERNACHLÄSSIGT

Obwohl Männer meist wissen, was ein gesunder Lebensstil ist, setzen sie diesen nicht um. Sie warten so lange ab, bis sie vor einem größeren Gesundheitsproblem wie einem Herzinfarkt stehen. Dazu kommt die Angst vor einer schweren Diagnose, wenn sie Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen sollen. Sie sehen ein körperliches Problem als Schwäche an. Da ein größeres soziales Netzwerk wie bei Frauen meist fehlt, grübeln sie im Fall des Falles allein vor sich hin. In vielen Partnerschaften ist es die Frau, die sich auch um die Gesundheit des Mannes kümmert.

MÄNNER HABEN MEHR RISIKOFAKTOREN

Im Durchschnitt betrachtet, leben Männer gefährlicher. Sie essen mehr Fleisch, Fett und Zucker. Sie rauchen häufiger und trinken mehr Alkohol. Auch Drogenkonsum kommt häufiger vor. Da sie eher das Risiko suchen als Frauen, sind sie häufiger in Unfälle und Gewalttaten verwickelt. Wettbewerb, Leistung und Dominanz beherrschen ihren Alltag. Schwäche und Gefühle zeigen sie nicht. Sogar Sport steht unter dem Vorzeichen von Leistungsdruck. Potenzprobleme, die häufig ein Anzeichen schwerer Grunderkrankungen wie Bluthochdruck sind, werden bagatellisiert und psychischen Problemen oder dem Alter untergeordnet.

HERZKREISLAUF- UND KREBSERKRANKUNGEN SIND AM HÄUFIGSTEN

Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall sind die häufigste Todesursache bei Männern. Viele Risikofaktoren spielen hier eine Rolle, z. B. ho- her Blutdruck. Der Anteil an Diabetikern umfasst bis zum Alter von 80 Jahren etwa ein Drittel der Männer. Krebserkrankungen sind die zweithäufigste Todesursache. Prostatakrebs führt die Liste an, gefolgt von Lungenkrebs, Darmkrebs und Blasenkrebs. Auch Bauchspeicheldrüsenkrebs und Leberkrebs sowie Probleme mit Fettleber sind häufig. Ein Drittel der Krebsfälle wäre vermeidbar, wenn die Männer einen gesünderen Lebensstil verfolgen würden. Rauchen, Alkoholkonsum und Übergewicht sind hier die größten Probleme. Aber auch das Thema Geschlechtskrankheiten ("Safer Sex") spielt eine Rolle. Als nächstes kommen die Atmungsorganerkrankungen.

VORSORGEUNTERSUCHUNGEN AB 35 WAHRNEHMEN

Das Wichtigste, das Männer außer einer Umstellung ihrer Lebensweise hin zu gesunder Ernährung, mehr Bewegung und Gewichtsreduktion tun sollten, ist das Wahrnehmen der gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen. Einen allgemeinen Gesundheits-Check-up zahlt die Krankenkasse ab dem Alter von 35 Jahren alle drei Jahre. Ab 35 erhält man einmalig eine Hepatitis-Untersuchung. Die einmalige Aneurysma-Früherkennung können Männer ab 65 Jahren wahrnehmen. Auch das Hautkrebs-Screening kann Mann ab 35 alle zwei Jahre aufsuchen. Ab 45 gibt es die Prostatakrebs-Früherkennung einmal im Jahr beim Urologen. Und ab 50 folgt die Darmkrebs-Früherkennung (einmal jährlich Stuhluntersuchung, alle 10 Jahre Darmspiegelung etc.). Weitere Vorsorgeuntersuchungen, z. B. halbjährliche Zahnkontrolle, werden empfohlen.