Der Hals kratzt, die Stimme ist fast weg, der Rachen ist gerötet. Dann ist eine Hals- oder Mandelentzündung die häufigste Ursache. In der Regel handelt es sich um einen viralen Infekt, so dass eine Antibiotikabehandlung nicht notwendig ist. Eine neue S3-Leitlinie gibt dem Arzt einige Kriterien an die Hand, ab wann Antibiotika verschrieben werden sollten. Handelt es sich um eine unproblematische Entzündung, versucht man, die Symptome zu lindern. Neben Hausmitteln wie Tees kommt auch die Einnahme von Schmerzmitteln sowie die Anwendung von lokal schmerzstillenden Lutschpräparaten und Rachensprays in Frage.
ANTIBIOTIKA NUR BEI BAKTERIELLER ENTZÜNDUNG
Antibiotika helfen nur bei bakteriellen Entzündungen. Und sogar da konnte festgestellt werden, dass die meisten Entzündungen fast genauso schnell be- endet sind wie ohne Antibiotikaeinnahme. Neu ist die sogenannte "delayed prescription" (verzögerte Verschreibung) für Antibiotika, bei der Patient und Apotheke besprechen, ob dieses Rezept eingelöst werden sollte und wenn ja, ab wann.
MIT LUTSCHTABLETTEN DEN SCHMERZ LINDERN
Rezeptfreie Lutschtabletten oder Sprays mit anästhesierenden Wirkstoffen wie Benzocain, Flurbiprofen und Ambroxol können den Schmerz lindern. Auch Emser Salz und Hyaluronsäure wirken befeuchtend auf der Schleimhaut und schmerzstillend. Lutschpräparate mit schleimstoffhaltigen Inhaltsstoffen wie Eibischwurzel oder Isländisch Moos regen die Speichelproduktion an und wirken reizlindernd.
RACHENSPRAYS RICHTIG ANWENDEN
Rachensprays mit Kamillenblütenextrakt, Honig, Eibischwurzelextrakt und Ectoin schützen die Schleimhaut und bekämpfen den Schmerz. Tipp: Man sollte bei der Anwendung der Sprays die Luft anhalten, damit die Wirkstoffe in den Rachen und nicht in die Lunge gelangen. Auch Gurgellösungen, z. B. mit Aluminiumverbindungen, sind beliebt.
AUCH KLASSISCHE SCHMERZMITTEL KÖNNEN HELFEN
Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Naproxen zum Einnehmen können die Halsschmerzsymptome abschwächen. Wichtig ist, ausreichend zu trinken, nicht zu rauchen und sich körperlich zu schonen. Mittel zur lokalen Desinfektion oder lokal anzuwendende Antibiotika werden laut S3-Leitlinie nicht empfohlen.
WAS TUN BEI HALSSCHMERZEN?
Diese Wirkstoffe können helfen:
BENZOCAIN
schmerzstillend
FLURBIPROFEN
entzündungshemmend schmerzstillend
EMSER SALZ
befeuchtend
HYALURONSÄURE CARBOMER XANTHAN GUMMI
befeuchtend
reizlindernd
AMBROXOL
schmerzstillend
ISLÄNDISCH MOOS-EXTRAKT CARBOMER HYALURONSÄURE befeuchtend
reizlindernd
KAMILLENBLÜTENEXTRAKT
schmerzlindernd
ALUMINIUMTRICHLORID
adstringierend
ECTOIN EIBISCHWURZELEXTRAKT
HONIG
befeuchtend
reizlindernd