Bei Atemnot gleich zum Arzt gehen – Therapie kann Herzschwäche verlangsamen

Viele Menschen leiden an einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz), besonders im höheren Alter. Je früher man diese erkennt, umso besser ist die Möglichkeit der Behandlung. Typische Symptome sind eine nachlassende Leistungsfähigkeit sowie Atemnot, z. B. beim Treppensteigen. Viele Patienten halten diese fälschlicherweise für Alterserscheinungen. Wird die Herzschwäche nicht behandelt, schreitet die Erkrankung fort und die Symptome nehmen zu. Eine herzgesunde Ernährung und Bewegung in Rücksprache mit dem Arzt können zusätzlich dabei helfen, den Gesundheitszustand zu verbessern.

ATEMNOT BEIM TREPPENSTEIGEN

Eine Herzschwäche kann am Anfang nur eine der beiden Herzhälften betreffen. Im späteren Verlauf sind oft beide Hälften beeinträchtigt. Hier kommt man dann auch beim ruhigen Spazierengehen oder bei der Hausarbeit außer Atem. Bei einer starken Herzschwäche leidet man bereits im Ruhezustand unter Atemnot. Symptome einer fortschreitenden Herzschwäche sind Wassereinlagerungen im Gewebe, z. B. geschwollene Füße. Auch Husten, rasselnde Atemgeräusche, kalte Finger und Füße, nächtlicher Harndrang, Schwindel sowie schneller Puls sind typisch.

URSACHEN FÜR DAS ENTSTEHEN VON HERZSCHWÄCHE:

1. KORONARE HERZKRANKHEIT

Bei der Koronaren Herzkrankheit haben sich in den Herzkranzgefäßen Ablagerungen gebildet, die die Pumpleistung des Herzens beeinträchtigen. Es wird nicht genug sauerstoffreiches Blut zum Herzmuskel transportiert. Chronische Herzschwäche entsteht.

2. HERZINFARKT

In anderen Fällen kann Herzschwäche durch einen Herzinfarkt entstehen. Hierbei verschließt sich ein Herzkranzgefäß durch ein Blutgerinnsel, so dass ein Teil des Herzmuskels nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird. Stirbt ein Teil des Herzmuskels ab und bleibt Narbengewebe zurück, kann sich dieses beim Pumpen nicht zusammenziehen. Dadurch kommt es zur Herzschwäche. Manchmal kann man die Durchblutung durch das Setzen eines sogenannten Bypasses oder eines Stents verbessern.

3. BLUTHOCHDRUCK

Auch Bluthochdruck kann zu Herzschwäche (sog. diastolischer Herzschwäche) führen. Durch den ständigen Hochdruck wird der Herzmuskel unelastischer. Vor allem die linke Herzkammer kann sich dann nicht mehr ausreichend mit Blut füllen und die Pumpleistung sinkt. Es kann zu einer akuten Herzschwäche kommen.

4. HERZKLAPPENERKRANKUNG

Auch eine Erkrankung der Herzklappen kann eine Ursache für Herzschwäche sein. Wenn eine Herzklappe nicht mehr richtig schließt, kann die Pumpleistung des Herzens beeinträchtigt sein. Zur Behandlung kann auch eine operative Behandlung in Frage kommen.

5. HERZMUSKELENTZÜNDUNG

Eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) kann zu Herzschwäche führen. Wenn die Entzündung zu spät entdeckt und behandelt wird, kann sich eine chronisch entzündliche Herzerkrankung entwickeln, in deren Folge die Herzschwäche auftritt.

6. WEITERE URSACHEN

... wie Diabetes mellitus, langjähriger Alkohol- oder Drogenkonsum und Medikamenteneinnahme können ebenfalls zu einer Herzschwäche führen.

BEHANDLUNG DER HERZSCHWÄCHE ERFOLGT NACH STUFENEINTEILUNG

Zur Therapie der Herzschwäche dient dem Arzt bei der Diagnose eine Einteilung in vier Stufen. Die Behandlung der Ursache sowie die Linderung der Symptome und das Entlasten des Herzens stehen im Mittelpunkt. Hierzu stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Operative Behandlungen sind teilweise ebenfalls möglich.

MEDITERRANE ERNÄHRUNG UND BEWEGUNG UNTERSTÜTZEN

Nach der Diagnosestellung und Einleitung der Behandlung können Patienten auch selbst etwas für ihre Gesundheit tun. Neben herzgesunder, salzarmer, mediterraner Ernährung ist vor allem moderate Bewegung nach Rücksprache mit dem Arzt empfehlenswert. Der Arzt kann nach der Untersuchung ein Trainingsprogramm vorschlagen. Bei einem Ausdauertraining trainieren Patienten vier- bis fünfmal pro Woche und fangen mit je fünf bis zehn Minuten an. Es bietet sich an, das Training in Herzsportgruppen wahrzunehmen.

TIPP: Nutzen Sie unseren KOSTENLOSEN BLUTDRUCK-CHECK

Laut Hochdruckliga ist bei einem Drittel der Bluthochdruckpatienten trotz Behandlung der Blutdruck zu hoch. Um diesen Risikofaktor in den Griff zu bekommen, bieten Apotheken Patienten, die mindestens ein verschreibungspflichtiges Bluthochdruckmedikament einnehmen, die Blutdruckmessung als kostenfreie Leistung in der Apotheke an. Wer mag, kann gleich seine Medikamentenliste mitbringen und eine Medikationsanalyse vornehmen lassen (Check der Wechselwirkungen und Nebenwirkungen).